Abstract
Moderne Gesellschaften sind Wachstumsgesellschaften – und Externalisierungsgesellschaften. Als solche weisen sie tiefgreifende sozialisierende Effekte auf: In ihren Handlungsorientierungen und Deutungsmustern sind die Bürger*innen moderner Gesellschaften auf das engste verstrickt mit den Funktionsmechanismen des spätindustriellen Wachstums-Externalisierungs-Komplexes: Aneignung, Ausbeutung, Abwertung, Auslagerung, Abschließung und Ausblendung. Diese Einsicht verweist nicht nur auf das zentrale Dilemma einer „großen Transformation“ der herrschenden gesellschaftlichen Verhältnisse, sondern eröffnet zugleich auch Möglichkeiten einer immanenten Kritik derselben. In diesem Sinne ist nicht zuletzt die Soziologie gefragt: Zu ihrer professionellen Selbstbeschreibung müsste es gehören, die Beschränkung der Möglichkeiten gesellschaftlicher Entwicklung durch die Produktion von internalisierten Systemzwängen zu problematisieren – und damit die irrationale Rationalität des gesellschaftlichen Seins aufzudecken.
Dokumententyp: | Buchbeitrag |
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Publikationsform: | Publisher's Version |
Fakultät: | Sozialwissenschaften > Department: Institut für Soziologie |
Themengebiete: | 300 Sozialwissenschaften > 300 Sozialwissenschaft, Soziologie |
ISBN: | 978-3-658-25946-4; 978-3-658-25947-1 |
Ort: | Wiesbaden |
Bemerkung: | Sonderband des Berliner Journals für Soziologie |
Sprache: | Deutsch |
Dokumenten ID: | 75305 |
Datum der Veröffentlichung auf Open Access LMU: | 15. Mrz. 2021, 06:25 |
Letzte Änderungen: | 03. Jan. 2022, 14:46 |