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Schiedermair, Joachim (2009): (V)erklärte Gesichter. Der Porträtdiskurs in der Literatur des dänisch-norwegischen Idealismus. Stiftung für Romantikforschung, Bd. 43. Würzburg: Königshausen & Neumann.

Volltext auf 'Open Access LMU' nicht verfügbar.

Abstract

Gottfried Boehm hat 1994 mit dem Begriff »ikonische Differenz« eine phänomenologische Bestimmung des Bilds vorgelegt. Sie besteht darin, dass ein Bild ›etwas als etwas anderes‹ ansichtig macht: Leinwand und Farbe zeigen etwa eine Landschaft. Ausgehend von dieser Bestimmung erweist sich das Porträt als eine Gattung mit besonderen ethischen Implikationen, denn im Porträt wird ›jemand‹ als ›etwas‹ sichtbar und ›etwas‹ als ›jemand‹. Das Porträt besitzt damit die Potenz, von der Inkommensurabilität einerseits und der Verdinglichung des Menschen andererseits zu handeln. Es liegt deshalb nahe, dass bildende Künstler, Philosophen und literarische Autoren das Porträt zum Anlass nehmen, den Unterschied von etwas und jemand und die Rolle, die das Erkennen in diesem Unterschied spielt, zu thematisieren. Die vorliegende literaturwissenschaftliche Arbeit untersucht den idealistischen Abschnitt des Porträtdiskurses in seiner dänisch-norwegischen Ausprägung. Neben kanonisierten nordischen Autoren wie Søren Kierkegaard, Thomasine Gyllembourg, Henrik Wergeland oder Camilla Collett werden auch weniger bekannte Texte herangezogen. Dabei liegt der Fokus besonders auf der Frage nach der Porträtpraxis: Wozu dienen die Porträts in den analysierten Texten, was machen sie sagbar und wie strukturieren sie den Weltzugang?

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