Abstract
Responsibilisierung ist in den Kulturwissenschaften ein wiederkehrender Begriff, der verschiedene Formen der Verantwortungsverschiebung umschreibt. Ausgehend von diesem variablen Sprachgebrauch untersuchen die in diesem Band vorgelegten Beiträge mannigfaltige Kontexte in denen, sowie Medien und Techniken mit denen Akteure bzw. Instanzen Aufmerksamkeitserwartungen für bestimmte Wachsamkeitsaufgaben übertragen. Während Obrigkeiten und Amtspersonen sich an die Bevölkerung bzw. an niederrangige Bedienstete richten, sind es einzelne Personen – z.B. frühneuzeitliche Stadtärzte oder gegenwärtige Whistleblower –, die von den oberen Instanzen in die Pflicht genommen werden (oder diese in die Pflicht nehmen). Dabei lassen sich verschiedene Strategien und Instrumente, etwa Anreize oder Sanktionen, ebenso wie die Abhängigkeit von der Dringlichkeit des Responsibilisierungsbedarfs aufzeigen. Indem insbesondere Adressierung und Übertragung von Vigilanz-Aufgaben an sehr unterschiedliche Personen bzw. Personengruppen synchron und diachron untersucht werden, konturieren und schärfen die Beiträge den Begriff der Responsibilisierung historisch und situativ.
Dokumententyp: | Herausgeberschaft |
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Publikationsform: | Publisher's Version |
Fakultät: | Sonderforschungsbereiche > Sonderforschungsbereich 1369: Vigilanzkulturen > Kleine Reihe des Sonderforschungsbereichs 1369 'Vigilanzkulturen' |
Themengebiete: | 300 Sozialwissenschaften > 340 Recht
900 Geschichte und Geografie > 940 Geschichte Europas |
URN: | urn:nbn:de:bvb:19-epub-93703-2 |
ISBN: | ISBN 978–3–86525–984–4 |
Ort: | Hannover |
Sprache: | Deutsch |
Dokumenten ID: | 93703 |
Datum der Veröffentlichung auf Open Access LMU: | 30. Jan. 2023, 14:47 |
Letzte Änderungen: | 19. Mrz. 2024, 14:13 |
DFG: | Gefördert durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - 394775490 |
DFG: | Gefördert durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - 491502892 |