Logo Logo
Hilfe
Hilfe
Switch Language to English

Rödel, Michael (16. September 2020): Weltzugänge durch Grammatik. In: Bismarck, Kristina und Beisbart, Ortwin (Hrsg.): Resonanzpädagogischer Deutschunterricht. Lernen in Beziehungen. Weinheim/Basel: Beltz. S. 101-117

Volltext auf 'Open Access LMU' nicht verfügbar.

Abstract

Klassischer Grammatikunterricht hat(te) das Ziel, grammatische Kategorien möglichst systematisch zu erfassen. Dass dieser Versuch in der Schule fehlgeht, liegt einerseits daran, dass die Grammatik im Fach Deutsch mit anderen Inhalten konkurriert und daher selten so erschöpfend behandelt werden kann, dass ein echtes Verständnis entsteht. Andererseits sind die Inhalte für jene Jahrgangsstufen, auf denen sie Thema sind, oft zu komplex und akademisch. Resonanzeffekte, wie sie Rosa in seinem Vortrag am Saarbrücker Germanistentag beschrieben hat (Rosa 2019), zeichnen sich durch ihre prinzipielle Unverfügbarkeit aus: Ob der Funke im Unterricht wirklich überspringt, lässt sich nicht berechnen. Sie sind aber überhaupt nur möglich, wenn den Schülerinnen und Schülern klar wird, dass die diskutierten Phänomene ihr eigenes Sprachhandeln betreffen. Dieser Beitrag dokumentiert Beispiele eines anderen Zugriffs auf Grammatik, der im schulischen Deutschunterricht noch nicht prominent ist. Es charakterisiert ihn, dass er erst einmal nur genau das Benennungs- und Konzeptwissen anstrebt, das notwendig ist, um bestimmte Eigenschaften der Sprachwirklichkeit zu erfassen. Ziel ist es, Einsichten in das Handeln mit Sprache gewinnen zu können durch konzeptuelles Wissen über das finite Verb, die Eigenschaften von Satzgliedern im Allgemeinen und die Operation des Umstellens. Grammatik ist auf diese Weise ein Weg, um sich die sprachliche Repräsentation der Welt zu erschließen.

Dokument bearbeiten Dokument bearbeiten