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Heider, Nathalie und Büttner-Kunert, Julia (2021): Einfluss von Wortfindungsstörungen neurologisch bedingter Kommunikationsstörungen auf das Gesprächsverhalten. In: Aphasie und verwandte Gebiete, Bd. 50, Nr. 2: S. 19-34

Volltext auf 'Open Access LMU' nicht verfügbar.

Abstract

Wortfindungsstörungen werden im Rahmen vieler neurologisch bedingter Kommunikationsstörungen beschrieben. In Zusammenhang mit Aphasien und Restaphasien sind sie bereits gut erforscht. Häufig werden sie aber auch bei nicht-aphasischen, kognitiven Kommunikationsstörungen als Teil des Symptomkomplexes beschrieben. Bislang wurde wenig untersucht, wie sich Wortfindungsstörungen auf (sozio-)kommunikative Fähigkeiten auswirken. Hierzu zählen etwa die verbale und nonverbale Interaktion mit einem Gesprächspartner, die Planung, korrekte Darstellung und Interpretation von Gesprächsinhalten sowie die emotionale Kontrolle in der Interaktion mit dem Gesprächspartner. Zur Untersuchung des Einflusses der Wortfindungsstörungen auf das Gesprächsverhalten wurden in dieser Studie 10 PatientInnen in Rehabilitationseinrichtungen untersucht. Für eine umfangreiche Testung der Wortfindungsstörung sowie des Gesprächsverhaltens wurden der BIWOS, der LCQ und der BeKoS durchgeführt und analysiert. Die Testergebnisse ergaben, dass sich eine Wortfindungsstörung in einem beeinträchtigten Kommunikationsverhalten insbesondere durch floskelhafte Sprache und Schwierigkeiten bei der kohärenten Darstellung von Gesprächsbeiträgen niederschlägt. Ausserdem konnten durch kognitive Störungen entstandene Symptomkomplexe mit ähnlichem Kommunikationsverhalten zusammengefasst werden. Diese verdeutlichen die Heterogenität des Krankheitsbilds der kognitiven Kommunikationsstörungen. Hierbei zeigen sich etwa Störungen in der non- und paraverbalen Kommunikation sowie der Informationsauswahl. In Zukunft wäre eine weitere Konkretisierung der Störungsprofile an einer grösseren Stichprobe, insbesondere in Bezug auf die zugrunde liegende Erkrankung und Läsionslokalisation, von Interesse.

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