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Koller, Jasmin (22. September 2025): Die Selbstwirksamkeit von Studierenden des Lehramts als Aushilfslehrkraft. Eine empirische Untersuchung an der LMU. Zulassungsarbeit, Fakultät für Psychologie und Pädagogik, Ludwig-Maximilians-Universität München. [PDF, 849kB]

Abstract

Die vorliegende Arbeit hat den Einfluss der Tätigkeit als Aushilfslehrkraft auf die Selbstwirksamkeitserwartung von Lehramtsstudierenden. Ausgangspunkt war die Überlegung, dass Selbstwirksamkeit ein zentrales Konstrukt für den Lehrerberuf darstellt, da sie sowohl mit Motivation und Resilienz als auch mit professionelles Handlungssicherheit und Unterrichtsqualität in engem Zusammenhang steht. Gleichzeitig ist deutlich geworden, dass das Modell der Aushilfslehrkräfte bislang wissenschaftlich kaum untersucht worden ist und somit eine relevante Forschungslücke existiert. Im theoretischen Teil wurden zunächst die unterschiedlichen Formen schulischer Beschäftigung sowie die Bedeutung der Lehrerpersönlichkeit für professionelles Handeln erläutert. Darauf aufbauend ist eine differenzierte Betrachtung der Selbstwirksamkeit erfolgt, die anhand einschlägiger Studien als wichtige psychologische Ressource für Lehrkräfte herausgestellt wurde. Hierbei wurde insbesondere deutlich, dass Selbstwirksamkeit nicht nur das individuelle Wohlbefinden stärkt, sondern auch einen entscheidenden Beitrag zur Qualität des Unterrichts leisten kann. Die empirische Untersuchung hat sich auf eine Fragebogenerhebung unter Lehramtsstudierenden gestützt, die neben dem Studium als Aushilfslehrkräfte tätig sind. Die Ergebnisse zeigen, dass diese Tätigkeit überwiegend positiv bewertet wird und zu einer Stärkung der Selbstwirksamkeit beitragen kann. Vor allem eigenverantwortliches Unterrichten und ein höherer Umfang an Unterrichtsstunden haben sich als bedeutsame Faktoren für den Zuwachs an pädagogischer Handlungssicherheit erwiesen. Gleichzeitig ist sichtbar geworden, dass die Motivation, die dieser Tätigkeit zugrunde liegt, einen entscheidenden Einfluss auf die wahrgenommene Selbstwirksamkeit hat. Darüber hinaus konnte aufgezeigt werden, dass die Studierenden ihre Aushilfstätigkeit in engem Bezug zu ihrer späteren beruflichen Rolle sehen. Viele von ihnen haben in früheren Studien angegeben, dass diese Erfahrungen helfen, den Übergang in das Referendariat vorzubereiten und den viel beschriebenen Praxisschock abzumildern. Ergebnisse dieses Fragebogens haben damit übereingestimmt. Damit liefert die Untersuchung nicht nur empirische Hinweise auf die Bedeutung frühzeitiger Praxiserfahrungen, sondern auch praxisnahe Anknüpfungspunkte für die Lehrerbildung. Gleichwohl gilt es, die Grenzen der Studie zu berücksichtigen. Die Stichprobe ist nicht repräsentativ für alle Lehramtsstudierenden, zudem basiert die Datenerhebung ausschließlich auf Selbstauskünften. Künftige Studien sollten daher auf größere, heterogenere Gruppen zurückgreifen und idealerweise Längsschnittdaten erheben, um die langfristigen Effekte der Tätigkeit als Aushilfslehrkraft verlässlich beurteilen zu können. Zusammenfassend lässt sich festhalten, dass die Arbeit einen Beitrag zum Verständnis der Rolle von Selbstwirksamkeit im Lehramtsstudium leisten und aufzeigt, dass die Tätigkeit, als Aushilfslehrkraft eine wertvolle Möglichkeit darstellt, diese Ressource frühzeitig zu fördern. Damit werden nicht nur individuelle Entwicklung und Motivation der Studierenden gestärkt, sondern zugleich wichtige Impulse für die Qualität zukünftigen Unterrichts gegeben.

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