Abstract
Der Schutz vor Naturgefahren, deren Bewältigung, aber auch Überwältigung gehören seit jeher zu den Bedingungen gesellschaftlicher Entwicklungen. Vorsorge und Prävention gelten jedoch als weitaus jüngere Haltungen, die mit der Wende zum 19. Jahrhundert an Bedeutung gewannen. Beide sind, ganz ähnlich wie die Herstellung von Sicherheit, Variationen ein und derselben Haltung gegenüber der Zukunft, die man nicht mehr passiv auf sich zukommen ließ, sondern aktiv zu bearbeiten versuchte. Neuere Forschungen erzählen die Präventionsgeschichte zumeist als Geschichte der Individualisierung, in der der einstige Vorsorgestaat seine Bürger immer mehr in die vorsorgende Selbstverantwortung entließ. Im Umgang mit Naturgefahren zeigt sich jedoch ein umgekehrter Prozess, der eher Formen der Verstaatlichung und Professionalisierung erkennen lässt. Der Aufsatz konzeptualisiert in einem ersten Schritt den Mehrwert, der sich aus einer präventionshistorischen Perspektive ergibt. Im Folgenden analysiert er anhand von Quellen aus Politik, Kultur, Wissenschaft und Wirtschaft exemplarisch die Geschichte der Naturgefahrenprävention und zeigt die gesellschaftlichen Konflikte auf, die präventives Zukunftshandeln im 19. und 20. Jahrhundert mit sich brachte.
Item Type: | Journal article |
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Form of publication: | Publisher's Version |
Faculties: | History and Art History > Department of History > Neuere und Neueste Geschichte > Contemporary History |
Subjects: | 900 History and geography > 900 Geschichte |
ISSN: | 2196-680X ; 0018-2613 |
Alliance/National Licence: | This publication is with permission of the rights owner freely accessible due to an Alliance licence and a national licence (funded by the DFG, German Research Foundation) respectively. |
Language: | German |
Item ID: | 59521 |
Date Deposited: | 10. Dec 2018, 17:10 |
Last Modified: | 04. Nov 2020, 13:38 |