Abstract
Mindestens zwei der sprachwissenschaftlichen Teildisziplinen lassen in ihren Namen erkennen, dass sie sich mit der Sprache als zentraler Instanz für das Funktionieren menschlicher Gruppen und Gesellschaften befassen: die Soziolinguistik und die Sprachsoziologie. Das Aufgabengebiet des zuerst genannten Bereichs ist nicht klar abgegrenzt; manche fassen den Begriff sehr weit und schließen alle nicht systemlinguistischen Fragen ein; andere sehen darin das spezifische Teilgebiet der Variations- und Varietätenlinguistik, das sich der sozialen Dimension der sprachlichen Variation (Diastratik) widmet. Die Sprachsoziologie ist schärfer umrissen, denn es geht um den Status der Sprachen in der Gesellschaft; allerdings wäre es wohl angemessener von einer soziologischen Linguistik zu reden. Geprägt wurde der Ausdruck von Heinz Kloss 1978, einer erstmals 1952 erschienenen Arbeit, die verzögert und selektiv rezipiert wurde. Das ursprüngliche sprachsoziologische Konzept ist also in die Jahre gekommen und revisionsbedürftig. Vor diesem Hintergrund erscheint der Versuch lohnenswert, die gesellschaftliche Dimension der Sprachen neu zu modellieren.
Item Type: | Speech |
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Faculties: | Languages and Literatures > Department 2 > Romance Philology |
Subjects: | 400 Language > 410 Linguistics 400 Language > 430 German and related languages 400 Language > 450 Italian, Romanian, and related languages |
Language: | German |
Item ID: | 73603 |
Date Deposited: | 09. Oct 2020, 05:05 |
Last Modified: | 09. Oct 2020, 05:05 |
References: | Kloss 1967 = Kloss, Heinz (1967): Abstand languages and Ausbau languages., in: Anthropological Linguistics, 9/7, 29–41. Kloss 1978 = Kloss, Heinz (1978): Die Entwicklung neuer germanischer Kultursprachen seit 1800 (1952), Düsseldorf, Schwann. Muljačić 1986 = Muljačić, Žarko (1986): L’enseignement de Heinz Kloss. (Modification, implication, perspectives), in: Langages, vol. 83, 53-63. Muljačić 1989 = Muljačić, Žarko (1989): Über den Begriff Dachsprache, in: Status and Function of Languages and Language Varieties, Berlin/New York, de Gruyter, 256-275. |