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Peter, Christina ORCID logoORCID: https://orcid.org/0000-0002-1949-259X und Brosius, Hans-Bernd (2021): Die Rolle der Medien bei Entstehung, Verlauf und Bewältigung von Essstörungen. In: Bundesgesundheitsblatt, Gesundheitsforschung, Gesundheitsschutz, Bd. 64, Nr. 1: S. 55-61 [PDF, 269kB]

Abstract

Eating disorders are among the most common psychosomatic illnesses in Western societies. For some time now, the media have been blamed as one of the potential triggers of problematic eating behavior. Several studies have shown that the media convey an unrealistic ideal of beauty and that this can cause dissatisfaction with one’s own body, especially among young recipients. However, two central aspects have not yet been thoroughly considered. First, there is a lack of research that focuses on people actually affected by an eating disorder and that considers the role of the media in the development, progression, and coping phase of an eating disorder. Second, there is hardly any research on how and to what extent the disease itself is addressed in the media and how such representations influence the affected group – in communication research, this is referred to as reciprocal effects. Based on previous research in this area, it can be assumed that the perception of how one’s own illness is portrayed in the media can have consequences for the self-perception, well-being, and actions of ill persons. This article provides an overview of the complex role of the media in the context of an eating disorder and, above all, highlights gaps in communication research on the topic.

Abstract

Essstörungen gehören in westlichen Gesellschaften zu den häufigsten psychosomatischen Erkrankungen. Die Medien werden seit geraumer Zeit dafür verantwortlich gemacht, einer der Auslöser von Essstörungen zu sein. Beispielsweise konnte in mehreren Studien gezeigt werden, dass Medien ein unrealistisches Schönheitsideal vermitteln und dieses gerade bei jungen Rezipientinnen eine Unzufriedenheit mit dem eigenen Körper bewirken kann.

Allerdings wurden 2 zentrale Aspekte bisher kaum betrachtet.

Zum einen fehlt es an Studien, in denen die Erkrankten selbst im Mittelpunkt stehen und die Rolle der Medien in der Entstehungs‑, Verlaufs- und Bewältigungsphase einer Essstörung betrachtet wird. Zum anderen gibt es kaum Untersuchungen dazu, wie und in welchem Umfang die Krankheit in den Medien thematisiert wird und wie solche Darstellungen auf die betroffene Gruppe wirken.

Auf Basis der bisherigen Forschung in diesem Bereich ist zu vermuten, dass die Wahrnehmung dessen, wie die eigene Krankheit in den Medien dargestellt wird, Konsequenzen für die Selbstwahrnehmung, das Wohlbefinden und das Handeln der erkrankten Personen hat. Der vorliegende Beitrag gibt einen Überblick über die komplexe Rolle von Medien im Rahmen einer Essstörung und zeigt vor allem Lücken in der kommunikationswissenschaftlichen Forschung zu diesem Thema auf.

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