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Mergl, Roland; Piesbergen, Christoph and Tunner, Wolfgang (1998): Musikalisch-improvisatorischer Ausdruck und Erkennen von Gefühlsqualitäten. In: Behne, Klaus-Ernst; Kleinen, Günter and Motte-Haber, Helga de la (eds.) : Musikpsychologie - Musikalischer Ausdruck. Vol. 13. Göttingen: Hogrefe. pp. 69-81 [PDF, 89kB]

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Abstract

Improvisationen als eine Form spontanen musikalischen Ausdrucks intrapsychischer Prozesse eröffnen wegen ihrer hohen Authentizität Zugänge zu sonst schwer erreichbaren Tiefendimensionen menschlichen Erlebens. Untersucht wurde die Frage, ob das gefühlsmäßige Erleben von Laien in Improvisationen auf dem Xylophon seinen komprimierten musikalischen Ausdruck findet und Zuhörern auf diese Weise erfassbar gemacht werden kann. Zu diesem Zweck wurde eine zweiteilige empirische Untersuchung durchgeführt: 20 Gymnasiast(inn)en improvisierten zu drei Grundgefühlen (Wut, Trauer, Freude) auf dem Xylophon; 74 Versuchspersonen hatten später die Improvisationen diesen Gefühlen richtig zuzuordnen. Dies gelang überzufällig häufig. Wesentliches Fazit dieser Untersuchung ist der Nachweis des intersubjektiv erkennbaren Ausdrucks des augenblicklichen Gefühlserlebens oder gefühlsbezogener Vorstellungen in Improvisationen Erwachsener ohne musikalische Professionalität. Dies ist von ausdruckspsychologischer Bedeutung, hat aber auch Implikationen für die klinisch-psychologische Diagnostik und Psychotherapie unter besonderer Berücksichtigung musiktherapeutischer Vorgehensweisen.

Abstract

Improvisations as a form of the spontaneous musical expression of intrapsychological processes offer accesses to otherwise difficultly reachable depth dimensions of human experience because of their high authenticity. It was investigated whether the emotional experience of laymen will be concisely put in improvisations on the xylophone and so made recordable for listeners. 20 grammar school pupils expressed three basis feelings (anger, sadness, joy) in improvisations on the xylophone; later 74 subjects had to assign correctly the improvisations to these feelings. They managed it outstandingly often. This study has proved the intersubjectively recognizable experience of feelings or images related to feelings in improvisations of adults without musical professionality. This is relevant to the psychology of expression and has also implications for the diagnostic in clinical psychology and psychotherapy especially considering procedures in music therapy.

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