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Henninger, Michael und Mandl, Heinz (Dezember 1998): Vom Wissen zum Handeln - ein Ansatz zur Förderung kommunikativen Handelns. (Forschungsbericht Nr. 98). LMU München: Lehrstuhl für Empirische Pädagogik und Pädagogische Psychologie, Internet, ISSN 1614-6336

Volltext auf 'Open Access LMU' nicht verfügbar.

Abstract

Understanding and producing utterances is highly automated to a large extent and involve cognitive processes that are only partially under the control of the individual. Based on this conception, a training programme was developed in which the reflection and deautomization of the cognitive processes are of major importance. In the training, the participants learn to analyze conversational utterances according to the functions appeal, expression and representation. The training is geared to provide a scenario that enables the ability to analyze conversational utterances to be used within an authentic task. The learner is supported in the process of making aware the existing knowledge, modifying and applying it in new communication situations. The learning environment is based on instructional principles proposed by the cognitive apprenticeship approach (Collins, Brown & Newman, 1998). The effects of the experimental variation of the principles "authenticity" and "support of reflexion" are examined and presented in the empirical part of this essay. The results show that the ability to analyze conversational utterances can be fostered using the model of Bühler (1934). Contrary to our expectations, learning environments with a "high degree of authenticity" did not lead to better learning results than learning environments with a "low degree of authenticity". The findings regarding the principle "support of reflexion" suggest that the effect of different operationalizations of this principle might be confounded by the increase in complexity. Implications of these results for learning in the area of communication and for the cognitive apprenticeship approach itself will be discussed.

Abstract

Sprachliches Handeln, d. h. das Verstehen, Interpretieren und Produzieren von Gesprächsäußerungen, ist in hohem Maße automatisiert und läuft nur zum Teil unter der bewußten Kontrolle der Person ab. Ausgehend von diesem Verständnis sprachlichen Handelns wird ein Förderungskonzept erarbeitet, bei dem die De-Automatisierung und Bewußtwerdung sprachlicher Prozesse einen zentralen Stellenwert besitzen. Die Teilnehmer sollen lernen, Gesprächsäußerungen hinsichtlich deren Appell-, Ausdruck- und Darstellungsfunktion zu analysieren und Gesprächstechniken bewußt einzusetzen. Die Funktion des Förderungsansatzes liegt darin, ein Szenario für die Verwendung von Sprache zu schaffen, ein authentisches Handlungsziel zu definieren und den Lernenden bei der Bewußtmachung des vorhandenen Wissens zu unterstützen. Dieses Wissen soll dann zielführend verändert und der Lernende bei der Überführung des modifizierten und neuen Wissens in Handeln begleitet werden. Das Lernszenario basiert auf den instruktionalen Überlegungen des Cognitive Apprenticeship-Ansatzes von Collins, Brown und Newman (1989). Die experimentelle Variation und Untersuchung der darin beschriebenen Gestaltungsmerkmale "Authentizität" und "Reflexionsunterstützung" stehen im Mittelpunkt des empirischen Teils des Aufsatzes. Hier konnte gezeigt werden, daß sprachrezeptives Handeln durch die Vermittlung des Modells von Bühler (1934) gefördert werden kann. Entgegen der Erwartungen resultiert aus einer hoch authentischen Lernumgebung kein meßbarer Vorteil gegenüber einer weniger authentischen Lernumgebung. Die Untersuchungen zur Reflexionsunterstützung weisen auf die problematische Konfundierung dieses Gestaltungsmerkmales mit dem Merkmal wachsender Komplexität bei den bisher gewählten Formen der Reflexionsunterstützung hin.

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