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Finger, Jürgen ORCID logoORCID: https://orcid.org/0000-0003-4026-6826 (2009): Der Nationalsozialistische Lehrerbund (NSLB) in Bayern 1933/34. Konkurrenzkampf und Richtungsstreit im Prozess der „Gleichschaltung“. In: Wirsching, Andreas (Hrsg.): Das Jahr 1933. Die nationalsozialistische Machteroberung und die deutsche Gesellschaft. Dachauer Symposien zur Zeitgeschichte, Bd. 9. 1. Göttingen: Wallstein. S. 250-277

Volltext auf 'Open Access LMU' nicht verfügbar.

Abstract

Der Zugriff des Nationalsozialismus auf Gewerkschaften und Berufsverbände als Institutionen berufsständischer Vergesellschaftung verlief auf unterschiedlichen Wegen, mit unterschiedlichen Mitteln und Zielen. Das Spektrum reichte von der offenen und gewalttätigen politischen Verfolgung und schlichten „Zerschlagung“ der sozialistischen „freien“ und der kommunistischen Gewerkschaften am 2. Mai 1933, über die „Gleichschaltung von innen“ etwa der christlichen Gewerkschaften im Frühsommer 1933 bis zur „freiwilligen“ Gleichschaltung nationaler Verbände, bei denen sich die Verbandsleitungen oft schon vor 1933 einem wachsenden Anteil von nationalsozialistischen Verbandsmitgliedern gegenüber gesehen hatten.

Auch die Berufsvertretungen der deutschen Lehrerinnen und Lehrer ereilte mit ähnlichen Abstufungen dieses Schicksal. Auf den ersten Blick schien der Prozess der Gleichschaltung hier zügig von statten zu gehen. Tatsächlich erwies sich der Prozess als uneindeutig: Erstens widersetzten sich die alten Verbände manchmal unerwartet heftig, zweitens war innerhalb des NSLB lange unklar, wie man sich selbst im noch jungen "Dritten Reich" organisatorisch aufstellen sollte. Der Aufsatz zeigt, dass es durchaus (systemimmanente) Alternativen gab, die sich allerdings in einem Ziel einig waren: der "Gleichschaltung" aller deutschen Lehrer.

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