Abstract
Als ich vor einiger Zeit bei einem weltweit agierenden deutschen Unternehmen im produzierenden Bereich einen Vortrag über globale Führung hielt, kamen wir auf dessen Führungsleitbild zu sprechen. Ein Leitsatz darin war „offen sein für Kritik und offen kritisieren“. Denn mit Kritik nicht hinterm Berg zu halten, helfe, Fehler bei der Arbeit zu entdecken und diese effektiv zu korrigieren. Aus meiner langjährigen Beratungs- und Forschungspraxis im In- und Ausland war mir die Einschätzung bekannt, dass der offene Umgang mit Kritik, die sogenannte „German straightforwardness“, mit der hohen Produktivität und Innovationskraft deutscher Unternehmen zu tun habe. Gleichzeitig gab es aber auch die Wahrnehmung im Ausland, dass deutsche Führungskräfte sehr hart im Umgang mit ihren Mitarbeitern und Kollegen seien. So wird der deutsche Manager im Ausland gerne als „tough on the issue, tough on the person“ bezeichnet. Zu fragen ist daher, ob ein Führungsleitbild, das „German straightforwardness“ in allen Kulturkreisen propagiert, in denen ein globales Unternehmen mit Hauptsitz in Deutschland tätig ist, überall auch positiv aufgenommen würde oder eher mit zeitraubenden und kostspieligen Konflikten verbunden wäre.
Dokumententyp: | Buchbeitrag |
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Fakultät: | Psychologie und Pädagogik > Department Psychologie > Wirtschafts- und Organisationspsychologie |
Themengebiete: | 100 Philosophie und Psychologie > 150 Psychologie |
ISBN: | 978-3-662-43361-4 ; 978-3-662-43360-7 |
Ort: | Berlin ; Heidelberg |
Sprache: | Deutsch |
Dokumenten ID: | 49286 |
Datum der Veröffentlichung auf Open Access LMU: | 07. Mai 2018, 06:32 |
Letzte Änderungen: | 04. Nov. 2020, 13:27 |