Abstract
Trotz ihrer Allgegenwart findet über Gehalt und Funktion von Akten aus Strafprozessen kaum eine juristische Reflexion statt. Polizisten, Staatsanwälte, Verteidiger und Richter nehmen sie als alltägliches Werkzeug hin. Ähnlich selbstverständlich und oft unreflektiert benutzen HistorikerInnen diese Akten zur Rekonstruktion von Verbrechen, oder um die Geschichte der Strafverfolgung und ihrer Institutionen zu schreiben.
Prozessakten müssen aber einer besonders präzisen Quellenkritik unterzogen werden, sie nicht zum "Nennwert" nehmen. Der Aufsatz umreißt daher die Entstehungsbedingungen von Strafprozessakten in der Bundesrepublik Deutschland. Dem folgen Bemerkungen zu Archivierung und Überlieferungsbedingungen von Akten der Rechtspflege.
Am Beispiel des beim Landgericht Augsburg geführten Verfahrens gegen Ilse Koch, der Frau des Kommandanten von Buchenwald Karl Koch, werden Aufbau und Inhalt eines Prozessaktes vorgestellt und Hinweise auf mögliche ergänzende oder Ersatzüberlieferungen gegeben.
Dokumententyp: | Buchbeitrag |
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Publikationsform: | Publisher's Version |
Keywords: | Holocaust; Strafverfolgung; Nationalsozialismus; Kriegsverbrecherprozesse; Deutschland; Quellen; Quellenkritik; Koch, Ilse; Buchenwald (KZ), Holocaust; Sources; Source critique; National Socialism; War crime trials; Germany; Prosecution; Koch, Ilse; Buchenwald (KZ) |
Fakultät: | Geschichts- und Kunstwissenschaften > Historisches Seminar > Neuere und Neueste Geschichte > Neueste Geschichte und Zeitgeschichte |
Themengebiete: | 300 Sozialwissenschaften > 340 Recht
900 Geschichte und Geografie > 940 Geschichte Europas > 943 Geschichte Mitteleuropas; Deutschlands |
ISBN: | 978-3525355008 |
Ort: | Göttingen |
Sprache: | Deutsch |
Dokumenten ID: | 28948 |
Datum der Veröffentlichung auf Open Access LMU: | 18. Jul. 2016, 09:26 |
Letzte Änderungen: | 02. Mrz. 2019, 10:42 |