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Niklas, Frank ORCID logoORCID: https://orcid.org/0000-0002-3777-7388; Segerer, Robin; Schmiedeler, Sandra und Schneider, Wolfgang (2012): Findet sich ein "Matthäus-Effekt" in der Kompetenzentwicklung von jungen Kindern mit oder ohne Migrationshintergrund? In: Frühe Bildung, Bd. 1, Nr. 1: S. 26-33

Volltext auf 'Open Access LMU' nicht verfügbar.

Abstract

Hohe Ausgangsleistungen in einem akademischen Kompetenzbereich führen häufig auch zu einem schnelleren Leistungszuwachs, während geringere Ausgangsleistungen eher mit einer verlangsamten weiteren Kompetenzentwicklung einhergehen. Dieses Phänomen wird als „Matthäus-Effekt“ bezeichnet. Die vorliegende Längsschnittstudie im Rahmen des Projekts „Schulreifes Kind“ untersucht an einer Stichprobe von über 900 Kindern, ob sich solch ein Effekt in den Bereichen Mathematik und Schriftsprache zwischen Kindern mit unterschiedlichem Migrationsstatus in den letzten eineinhalb Kindergartenjahren bis Ende der 1. Klasse findet. Kinder mit Migrationshintergrund wiesen über den gesamten Untersuchungszeitraum schlechtere Leistungen auf als Kinder ohne Migrationshintergrund, wobei Kinder mit zwei im Ausland geborenen Elternteilen zumeist schlechter abschnitten als Kinder, bei denen nur ein Elternteil im Ausland geboren war. Nach Kontrolle von Alter, Intelligenz und Merkmalen der Familie gingen die Ausgangsunterschiede zwischen Kindern mit unterschiedlichem Migrationsstatus im Bereich Mathematik verloren, während sie im Bereich der schriftsprachlichen Vorläuferfertigkeiten bestehen blieben. Befunde für die weitere Entwicklung deuten eher auf eine Leistungshomogenisierung als auf einen „Matthäus-Effekt“ hin.

Abstract

Higher initial academic achievement tends to result in higher subsequent performance gains, while lower initial achievement often leads to lower performance gain rates. This phenomenon is called the “Matthew Effect”. We used longitudinal data of more than 900 children to explore whether such an effect can be found in the development of competencies in mathematics as well as in reading and writing, comparing children with different migration backgrounds during the period of the last one and a half years of kindergarten until the end of Grade 1. Overall, children from immigrant families performed worse than their native German peers. In particular, children whose parents were both born outside Germany were disadvantaged in their development. When individual differences in age, intelligence, and family aspects were controlled for, the initial performance differences in mathematics disappeared, whereas the differences in the precursors of reading and writing persisted, both in the beginning and over time. Results regarding further developmental trends suggest that initial performance differences diminish, thus providing no evidence in support of a “Matthew Effect”.

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